Und immer wieder ist es aufregend für mich, früh das Haus zu verlassen, beladen mit Wiegensärgen, vielen tollen Büchern zum Thema Trauer um Sternenkinder, Lichterketten und diversem Anschauungsmaterial. Und immer wieder habe ich Herzklopfen und einen trockenen Mund, wenn ich die Schule erreiche und meinen Wagen auslade. Und immer wieder werde ich herzlich und liebevoll von den anderen Lernbegleitern und Lehrern empfangen und unterstützt beim Vorbereiten des Klassenraums. Und immer wieder ist es etwas Besonderes, wenn ich dann vor der Klasse sitze und rund 25 teils neugierige, teils abschätzende, teils erwartungsvoll strahlende und teils noch müde erwartungslose
Augenpaare auf mich gerichtet sind. Und immer wieder komme ich nach nur wenigen Augenblicken des totalen Lampenfiebers und der Nervosität in die pure Liebe zu meiner Arbeit, zu meinem Herzensthema der Sternenkinder. Und wo gerade noch Bauchkribbeln vor Angst war, dass irgendetwas schief gehen könnte, dass die Schüler mich nicht mögen könnten, dass ich den Faden verlieren oder mein Herz aus der Brust springen könnte, da entsteht plötzlich eine Ruhe in mir. Und in meinem Zentrum. Und der Kopf übergibt meinem Herzen das Zepter und ich lasse mich einfach führen. Worte fließen, Gefühle schaffen sich Raum und das Klassenzimmer wird plötzlich zu einem heiligen Wirkungsfeld, in dem ich meine Erfahrungen und mein Wissen weitergeben darf. Und ich spüre, wie es "Dock" macht, immer dann, wenn die anwesenden Schüler und Hospitierenden mit dem Herzen zuhören und meine Botschaft verstehen. Und plötzlich überziehen wir die Unterrichtszeit und merken nicht, dass wir nicht nur Pausen vergessen sondern auch das Ende der Stunden verpasst haben, einfach weil es sich nicht wie "lehren" angefühlt hatte, sondern wie ein Austausch auf Herzenshöhe. Und wenn dann am Ende des Unterrichts ein etwa zwanzig jähriger Schüler auf dich zukommt und demütig fragt, ob er für dich beten darf, und du ganz überrascht "Ja" antwortest, und er deine Hand nimmt, und mit geschlossenen Augen Jesus dankt, dass es Menschen wie dich gibt, dann ist da am Ende nur noch Dankbarkeit und Liebe, und die Gewissheit, dass Romy, Lenny und ich unseren Auftrag in bester Teamarbeit und himmlischer Verbindung zueinander wieder ganz wunderbar erfüllt haben.
Danke, danke meine Sternenkinder.
Danke, danke Leben.
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