Schon der Weg zur Märchenerzählerin war mystisch und spannend...
Sieben mutige Zwerge (äääh, Sternenmamas) begaben sich am Mittwochabend, als es bereits dämmerte und die ersten Sterne am Firmament zu sehen waren (hüstel, hüstel... ein bisschen zu theatralisch) zum Märchenschloss der "Heilsamen Erzählerin" Carolin Zuber (nur ein kleiner Vokal mehr und ihr Nachname wäre Programm).
Wir trafen uns auf einem hohen Berg, direkt neben einem schönen alten Friedhof, mit Sicht über den idyllischen Itzgrund. Unten am Fuß des Hügels wurden wir von Carolin freundlich und mit einem strahlenden Lächeln in Empfang genommen.
Der Weg zu ihrem Märchenzimmer sei etwas uneben, warnte sie im Voraus, wir sollten festes Schuhwerk anziehen. Das brauche man auf manchen Wegstrecken im Leben, erklärte sie. Und bereits hier wirkte die Metapher in der Gruppe der trauernden Mamas, und wir begaben uns Schritt für Schritt auf den ungewissen Weg, der vor uns lag.
Dieser führte uns durch einen wilden Garten mit hohen, alten Bäumen, über eine steile Treppe mit unzähligen Stufen und Kurven, hinauf mitten ins Licht. Und ja, es war genau tatsächlich so!
Das Häuschen, das wir erreichten, war bereits von außen geschmückt wie in einem Märchen: Bunte Blumen, kleine Zwerge, Laternen, Fackeln, Igel, knorrige Wurzeln und Kobolde, wo man nur hinschaute.
Doch als wir die Tür öffneten, ganz gespannt und voller kindlicher Neugier, da ward es, als würden wir eintreten in eine andere Welt! Knisterndes Feuer, zauberwarme Farben, die vier Elemente vereint in 1000 Eindrücke, Details und Sinnesgeschenke, so dass ich im ersten (zweiten, dritten und wahrscheinlich auch im vierten Moment) meinen Mund vor Staunen nicht mehr zu brachte!
WENN es Märchenwesen gibt - Feen, Elfen, gute Hexen oder Zauberfrauen - DANN wohnen diese ganz bestimmt in einem solchen Häuschen!
Es duftete nach Geheimnissen und Räucherstäbchen, überall flackerte sanftes Kerzenlicht, Kissen, Decken, Pflanzen, unzählige kleine Figürchen aus allen Welten, und vorne dran der Thron einer Prinzessin - einer KÖNIGIN - die uns heute durch diesen außergewöhnlichunvergesslichen Abend führte.
Wir lehnten uns an, ließen uns nieder, lauschten, und träumten uns in eine andere Welt. Ins Märchen, in die Anderswelt, in der Liebe endlos ist und in der alle Wesen miteinander vereint sind, ob im Himmel oder auf Erden...
Ja, eigentlich wie im wahren Leben :-)
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